SSD - Was ist das?
Eine Solid State Disk/Drive ist eine Fesplatte ohne mechanische Teile. Man kann es mit einem USB Stick vergleichen. Daten werden auf Chips (Flashspeicher) geschrieben. Es gibt 2 Arten von Chips die für SSD Laufwerke verwendet werden, das sind MLC und SLC Chips.
Was ist MLC und SLC?
MLC heisst Multi-Level-Cell und SLC heisst Single-Level-Cell. MLC und SLC Chips verwenden unterschiedliche Verfahren zum Zugriff auf die Daten. Bei dem SLC Verfahren wird 1 Bit pro Speicherzelle geschrieben und der Wert kann direkt ausgelesen werden. Bei dem MLC Verfahren können mehrere Bits pro Speicherzelle geschrieben werden, das hat zur Folge, dass bei dem Schreib- und Lesezugriff die Daten mit einer Fehlerprüfung geprüft werden müssen.
Das MLC Verfahren ist somit auch langsamer. Laut diversen Herstellern sollen SLC SSD Festplatten eine Lesegeschwindigkeit von 250 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 200 MB/s haben. Bei MLC je nach Hersteller ist es deutlich geringer, allerdings bin ich auch auf Hersteller gestossen die eine Lesegeschwindigkeit von 250 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 180 MB/s haben. Allerdings sind Hersteller Angaben immer mit Vorischt zu genießen.
Warum SSD Festplatten?
SSD Festplatten verbrauchen weniger Storm als normale Festplatten, zudem sollen Sie durch Ihre enorme Geschwindigkeit und Zugriffszeiten, den PC oder Laptop deutlich schneller machen.
Test
Getestet wurde OCZ Solid Series SATA II 2.5" SSD - 60 GB.
Lesegeschwindigkeit bis zu 155 MB/s
Schreibgeschwindigkeit bis zu 90 MB/s
Zugriffszeit 0,2 - 0,3 ms
Kostenpunkt 154 Euro
Testsystem:
Modell: Toshiba Satellite A210-15Y
Prozessor: AMD Turion 1,8 GHz Dual Core
Hauptspeicher: 2,5 GB DDR2 RAM
Graphikkarte: Radeon 1200 (OnBoard)
Festplatte: 2,5" Seagate Momentus 5400rpm - 120 GB
S-ATA Schnittstelle: S-ATA 150
Betriebssytem: Windows XP Pro
Anfangsprobleme
Als ich die Fesplatte erhalten habe, dachte ich mir, ich kann ja einfach ein Image von meiner bestehenden Festplatte drauf kopieren. Das hat funktioniert, aber die Platte hatte extreme Aussetzer, es war nicht schnell und performant. Mit einem Vista Image habe ich es auch getest, da lief das passabel, aber nicht gut.
Was ist zu beachten?
Zu erst muss man AHCI im Bios auf IDE (native) gestellt werden. SSD Festplatten von OCZ haben benötigen einen anderen Startsektoren, damit Windows XP oder Vista auch flüssig läuft. Startsektoren kann man mit diskpar setzen, wobei sich auf der Fesplatte keine Partitionen befinden dürfen. Desweiteren soll man laut den OCZ auch ein paar Modifikationen am Betriebssystem vornehmen. Es gibt dazu ein Tweak Tool im OCZ Forum:
http://www.ocztechnologyforum.com/forum/showthread.php?t=49779
Man soll Prefetch, Superfetch, Defrag, Indexing, Write Caching, Short File Names, NTFS Timestamp und System Restore deaktivieren. Sowie Auslagerungsdateien auf einen USB Stick oder andere Festplatte auslagern.
Indexing Dienste benutze ich sowieso nicht, weil das die Performance eines PC in den Keller zieht. Ich habe nur die Prefetch und Superfetch deaktiviert. Die Auslagerungsdateien habe ich nicht geändert oder ausgelagert. Das eine SSD nicht defragmentiert werden muss, sollte eigentlich klar sein. Durch die schnellen Zugriffszeiten, wird keine Optmiermung der Dateien benötigt.
OCZ warnt davor, dass man durch die Defragmentierung von OCZ SSD Laufwerken Daten verlieren kann.
Ich habe versucht mit dem Test zu vergleichen, wie sich die Performance genau bemerkbar macht. Hierbei wurden tägliche arbeiten am Notebook unter die Lupe genommen.
Durchlauf | Segate - 1 | Segate - 2 | OCZ - 1 | OCZ - 2 |
Windows XP | 1:54min | 1:47min | 1:15min | 1:24min |
Lotus Notes | 1:02min | 1:03min | 51s | 46s |
Corel Paint Shop Pro X2 | 25s | 18s | 6s | 5s |
Lancom Advanced VPN Client | 10s | 5s | 6s | 5s |
13 PDFs gleichzeitig öffnen (66,8 MB) | 50s | 12s | 7s | 8s |
Kopieren einer 1,93 GB großen Datei | 2:29min | 2:27min | 2:29min | 2:27min |
Packen von 13 Dateien (66,8 MB) | 40s | 40s | 38s | 48s |
Entpacken von 13 Dateien (66,8 MB) | 5s | 4s | 4s | 3s |
öffnen einer Videodatei (ca. 2 GB) | 8s | 12s | 6s | 6s |
Die Zeiten wurden unter gleichen Bedingungen gemessen und bis zum vollständigen Abschluss, beziehungsweise laden der Anwendung oder des Betriebssystems. Die Ladezeit des Betriebssystems wurde gemessen vom einschalten, über Passwortlogin bis sämtliche Programme und Treiber aus dem Autostart/Systemstart geladen wurden.
Fazit:
Ich finde, der Benchmark Test zeigt wie schnell eine SSD im Gegensatz zu einer normalen Festplatte ist. Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass die Performance grade auch wenn man viele Sachen "gleichzeitig" tut, deutlich höher ist und das arbeiten mit dem Notebook sehr angenehm macht.
Allerdings möchte ich auch darauf hinweisen, dass ein SSD Laufwerk ein Notebook schneller macht, was speicherlastige Anwendungen und Zugriffszeiten angeht, aber alle Anwendungen die prozessor- und hauptspeicherlastig sind, nicht schneller machen kann. Wie zum Beispiel das Packen von Dateien (s.o).
Mit der Weiterentwicklung und dem Preisverfall werden SSD Laufwerke/Festplatten immer interessanter werden, aber ob oder wann diese normale Festplatten ablösen, kann man heute noch nicht sagen. Ich denke das wird noch mehr als 5 Jahre dauern, wenn überhaupt.